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Peking, 10.-19.05.2011
Peking: 10.05.2011, Sony HD Camcorder und Besta Translator
Heute waren wir wieder im Shopping-Center “Bainaohui” in Beijing, Dongdaqiao und wollten den Camcorder von Sony umtauschen. Sie hatten uns übers Ohr gehauen. Wie bereits erwähnt, hatten sie uns dieses Modell überteuert verkauft. Es wurde ein langes Gespräch. Die Verkäufer versuchten uns vom Umtausch abzubringen. Das Geld hätten wir nicht zurück bekommen. Sie erzählten uns immer wieder Geschichten, warum der Camcorder teurer sei als bei Sony. Sie erhielten ihre Waren aus Shanghai, und nicht wie der Sony-Store, aus Japan. Das mache alles teurer, so der Chef. Nebenan im Shopping-Center “Landao Dasha” seien sie auch so teuer. Da hatte er sich aber geirrt. Das gleiche Modell vom Camcorder war dort 100 Yuan billiger. Daraufhin ging einer der Verkäufer ins Shopping-Center und kam mit dem Preisschild: siehe da, wir hatten recht. Schließlich hatte Yi es dann doch geschafft, den Umtausch zu erreichen. Wir erstanden den Sony HD Camcorder für 4600 Yuan. Ich legte noch 600 Yuan dazu und die Angelegenheit war gebongt. Wenn meine Frau nicht gewesen wäre, hätte ich alt augesehen. Ich hätte das nicht geschafft. Die lügen wie gedruckt und holen dir das Blaue vom Himmel. Während Yi sich mit den Verkäufern auseinander setzte, habe ich mich in aller Ruhe umgesehen. Ich beobachtete die anderen Kunden. Ohne es zu merken, würden sie alle übers Ohr gehauen werden und wären dabei noch glücklich. Am liebsten wäre ich zu ihnen gegangen, und hätte ihnen gesagt wo sie preiswerter hätten einkaufen können.
Es war ein schönes Gefühl, dass ich jetzt alles auf Video festhalten konnte. Mein China
in bewegten Bildern. Wir besuchten den BESTA Laden, oder sagen wir lieber die Box Nr. 3039 (nicht größer als 6qm). Yi wollte ihren Sprach-Computer abholen, aber der war noch nicht fertig. Immer noch hatte es ihm die Sprache verschlagen. Es gab Probleme mit der Aussprache chinesisch-deutsch. So mussten wir unverichteter Dinge wieder gehen.
Auf dem Rückweg waren wir im Wal-Mart. Für das Abendessen kauften wir uns 4 Crêpes. Die waren einfach traumhaft gemacht, mit Ei, scharfen Saucen, verschiedenen Kräutern und Gemüsen und eine Art Blätterteigwaffel in der Mitte - dann wurde alles eingeklappt - und das für 4,50 Yuan pro Crêpe. Auf den Weg nach Hause freuten wir uns auf das Abendessen.
Peking: 11.05.2011, CITS, China International Travel Service
Den Tag verbrachten wir mit unserer Reiseplanung. Ich glaubte, dass wir jetzt die richtige Route ausgesucht hatten, nicht wie gedacht Peking-Lhasa, sondern von Peking nach Beihai. Dazu kam noch, dass Yis Tochter, Lisa aus Amerika, mitkommen wollte. So haben wir dann alles ausgearbeitet. Welche Hotels, Aufenthaltsdauer, die Flüge und die Reisebegleiter vom Hotel Service. Alles weitere würden wir vor Ort.
Peking: 12.05.2011, Groß-Markt Tongzhou
Heute wollten wir in die Großmarkthallen von Tongzhou. Wir standen früh auf und sind zum Großmarkt gelaufen. Wir wollten frischen Fisch einkaufen. Hier geht es zu wie im Hühnerstall (A propos Hühner: die gibt es hier auch; frisch geschlachtet oder tiefgefroren). Zurück zu den Fischen. In vielen Wasserbecken tummelten sich große und kleine Fische, die man in Deutschland nicht kennt. Die Becken waren derartig überfüllt, dass man aufpassen musste, nicht nass gespritzt zu werden. So mancher Fisch landete auf den Boden und musste wieder eingesammelt werden. Es gab weit über hundert Stände und man hatte Schwierigkeiten die richtige Wahl zu teffen. Nach vielem hin und her laufen entschied sich Yi welche zu kaufen. Ein kurzer Schlag auf den Kopf und ihr Leben fand ein jähes Ende. Rein in die Plastiktüte und ab nach Hause. Im Supermarkt Lotte kauften wir etwas Gemüse für den Fisch. Yi nahm die Fische aus (Schwimmblase und die Fischleber wurden zurück behalten und später mit gebraten) und bereitete sie zu. In China wird alles verwertet, wirklich alles! So gab es zum Frühstück Fisch. Er schmeckte gut, hatte aber für meinen Geschmack zu viele kleine Gräten. Ich war immer damit beschäftigt die Gräten mit den Fingern aus dem Mund zu fummeln; das war dann doch ein bisschen nervig.
Peking: 13.05.2011, Stromkarte
Yi war heute morgen auf der Bank um ihre Stromkarte neu aufladen zu lassen. In China kauft man den Strom auf der Bank, auch das Wasser. Das Gas wird in bestimmten Läden gekauft und auf einer Chip-Karte gespeichert. Zum Brunch gab es wieder gebratenen Fisch. Ich liebe Fisch, aber in China wird er anders zubereitet. Erst wird er scharf angebraten und dann mit Wasser übergoßen und mit Kräutern gar gekocht. Meistens aber zu lange. Er wird sehr trocken und mit der Zeit fällt er auseinander. Die Gräten finden sich in der Suppe wieder. Das Spielchen mit der Zunge und den Gräten ist bekannt.
Peking: 14.05.2011, Crêpe
Yi kaufte etwas ähnliches wie die Crêpes mit Ei Gemüse und Gewürzen. War nicht der Hit. Im Wal-Mart waren sie einfach besser. OK: 4,50 gegenüber 3,- Yuan. man konnte sie essen. Mein erster Versuch einen Video Clip runter zu rechnen, den ich Peter aus Hamburg per mail schicken wollte, ging schief. Ich war zu doof dazu. Heute war es wieder sehr warm, 30° Grad und ein bisschen windig. Die Reisebüros hatten sich noch nicht gemeldet.
Peking: 16.05.2011, Bainaohui Kaufhaus
Wir sind mal wieder ins Kaufhaus “Bainaohui” in Beijing, Dongdaqiao mit dem Bus gefahren.Wir mussten den Akku vom Camcorder umtauschen. Er hatte seinen Geist aufgegeben. Es gab noch einen anderen Grund. Die 3% der Kreditkarte, die eigentlich vom Händler getragen werden müssen (auch in China), hatten sie mir berechnet. Die wollte ich wieder haben. Yi monierte das. Zähneknirschend gaben sie nach und gaben mir die 3% zurück. Auch Yi´s Sprachcomputer von Besta machte weiter Probleme. Er wollte immer noch nicht sprechen. So boten sie ihr einen Ersatzgerät an. Aber Yi wollte ihren zurück haben. So ging der halbe Tag drauf. Mit dem Bus fuhren wir zu H&M. ich wollte mir noch eine Schiebermütze kaufen. Ich fand auch eine, lag aber leider auf dem Boden und war total versaut. Es gab aber nur noch diese eine, wie sich herausstellte. Neu sollte sie
69 Yuan kosten. Ich habe sie dann für 20 Yuan bekommen. Einmal waschen und sie war wie neu. Zu Fuss sind wir ins Hotel Mercure gegangen. Dort hatte ich mir noch Geld aus dem Automaten geholt, hier gibt es 2500 Yuan statt der üblichen 2000 Yuan; ausserdem verfügte er über eine deutsche Displayanweisung, was sehr angenehm ist. Die Systeme sind alle unterschiedlich. Auch kann man auf Wiederholung drücken, so dass man bis zu 10.000 Yuan erhält. Das ist nicht überall der Fall. Wal Mart war wieder angesagt. Wir wollten wieder Crêpes kaufen (es gibt von der Zubereitung ein Video), zwei für heute abend und zwei zum Frühstück leicht angewärmt, aus der Microwelle von Haier.
Peking: 17.05.2011, Wal-Mart Crêpes
Zum Frühstück gab es die beiden aufgewärmten Crêpes, dazu ein wohltuender Jasmintee. Wir fuhren mit dem Bus in die City. Yi wollte sich nach einem Hut umsehen. Sie benötigte ihn für die Reise nach Lijiang und Tibet, wegen der Sonne und der UV-Strahlen. Also schlenderten wir wieder durch die ganzen Kaufhäuser. Wir hatten ja Zeit. Schließlich fanden wir den richtigen in Weiß. Die Sucht hatte uns wieder gepackt. Mit dem Bus fuhren wir zum Wal-Mart und kauften uns - Crêpes!!!
Auf der anderen Seite des Wal-Marts gibt es ein großes Shopping-Center mit einer großen Elektronik-Abteilung. Ich suchte nach einem Objektiv für meine Nikon. Es gab aber kein einzelnes zu kaufen.
Am Abend kam Jen vorbei. Wir planten einen Besuch im Grand National Theater. Wir entschieden uns für den Ballettabend “Giulietta e Romeo” (Balletto di Roma) am 25.05.2011. Außerdem wollte ich mir das Theater von Innen ansehen, was tagsüber nicht möglich ist. Ausser den Gallerien, die auch sehr sehenswert sind, ist alles verschlossen.
Peking: 19.05.2011, Xianmen, Grand National Theater, Beijing Duck House
Wir sind nach Qianmen gefahren um die Theaterkarten für das Ballett zu besorgen. Wir schlenderten durch die alten Gassen von Qianmen. Wir hatten herrliches Wetter, um die 25° Grad. Die Menschen waren gut drauf. Das Leben spielt sich hier auf der Straße ab. Hier ein Grill wo gerade die Peking Ente gebräunt wird, dort viele kleine Supermärkte oder Garküchen. Ein kleines Gespräch mit einem Blumen-Freund. Ein buntes Treiben in den engen Gassen von Qianmen. Nach einer Weile kamen wir auf eine belebte Straße, voller Touristen-Busse. Hier war der Ort, der von chinesischen Reiseunternehmen angefahren wurde. Essen und Trinken, Tee einkaufen, etwas shoppen. Um die Ecke befindet sich auch schon das Mao Mausoleum und der Platz des Himmlischen Friedens. Ein fröhlicher Rikscha-Fahrer lächelte uns mit Victoryzeichen an. Wir sind dann durch eine kleine Parkanlage zum Grand National Theater gegangen das von einem breiten Wasserring umgeben ist. Am Eingang und auf der Rückseite befinden sich riesige Glasfronten, die Einblick ins Theater gewähren. Der Haupteingang und die Theaterkassen liegen unterhalb des Wasserringes. Ein Zugang zurSubway ist auch vorhanden. Zur Information laufen auf zwei riesigen Videowänden die Vorschau zu den Theateraufführungen ab. Auf dem Weg zum Foyer ist die Decke aus Glas. Man geht unter dem Wasserring durch und erlebt ein tolles, bewegtes Lichtspiel. Wir kauften die Karten. Leider gab es nur noch welche für den 2. Rang in der 2. Reihe Mitte. Mich interssierte aber im Moment mehr das Theater als das Ballett. Nach soviel Laufereien machte sich der Hunger bemerkbar, und so entschlossen wir uns, uns eine Peking-Ente zu gönnen. Zum Duck House war es nicht weit, und wir gingen zu Fuß. Vorbei an der Verbotenen Stadt. Von hier dann weiter in eine Seitenstraße durchs Arbeiterviertel. Ein Mann war dabei, seine Wäsche in seinem kleinen Garten aufzuhängen. Ein anderer tackerte kleine Kästchen auf dem Bürgersteig zusammen. Weiter ging es geradeaus an vielen kleinen Geschäften und Restaurants vorbei, bis wir zu einer großen Kreuzung kamen. Gegenüber befand sich das
Duck House. Ich kannte diesen Weg bereits von meinen ersten Besuchen. Leider waren wir zu früh. Wir gingen in ein kleines Cafe gegeüber. Nebenan war eine kleine Bäckerei mit vielen Köstlichkeiten an Gebäck. Wir kauften uns etwas und sind dann damit ins Cafe gegangen. Hier gab es verschiedene Arten von Kaffees: Americano, Kaffee Hawaii, mexikanischen Würzkaffee und, und.... Selbst Tees konnte man bestellen. Auch diese waren sehr exotisch. Es war 17:30 Uhr und das Duck House hatte geöffnet. Am Eingang wurden wir von netten, in rot gekleideten Damen empfangen, die mit der Speisekarten unterm Arm uns zum Tisch begleiteten. Wir bestellten uns, wie kann es auch anders sein, eine schöne Peking-Ente, dazu Gemüse und Cola. Die Ente wurde fein säuberlich in kleine, mundgerechte Stücke geschnitten und die knusprige Haut kam auf einen Extra-Teller. Dazu gab es, wie üblich, warmes, kleines, dünnes, rundes Reispapier zum Einwickeln gereicht. Den Rest der Ente haben wir uns einpacken lassen.
© bild und text k.völker
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